Manthey und Partner informiert: Investments in die Natur; riskant oder genial?
Wald und Natur statt Kapitalanlagen in Aktien und Mietshäuser: Investments in Baum und Wald boomen – sie sind aber auch riskant. Das sagen zumindest diejenigen, die schon ein paar Generationen dabei sind. Manthey und Partner hat sich dies mal genauer angeschaut.
‚Bäume sind Heiligtümer‘ sagen Naturliebhaber. Viele Jahre interessierte das kaum jemand anderen: „Forstbesitzer wurden eher belächelt“, sagt Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (50). Sie galten als exzentrische Waldschrate, und wer wirklich Geld verdienen wollte, interessierte sich für Bäume nur als Ausgangsmaterial für das Papier, auf dem Fondsanteile notiert wurden. Heute gibt es jedoch einen regelrechten Hype um Wald. Gert Waltenbauer, der Geschäftsführer des Fondsinitiators KGAL und Sohn eines Holzkaufmanns, meint: „Viele investieren in Wald, weil er wenig mit Schwankungen an den Börsen korreliert ist, Inflationsschutz bietet und vom allgemeinen Rohstoffboom profitiert.“
Die Kapitalanlage Wald gilt daher mittlerweile als einer der Wirtschaftssektoren mit den höchsten Wachstumsprognosen sagt auch Michael Köhl, Leiter des Hamburger Instituts für Weltforstwirtschaft. Der „NCREIF Timberland Index“, eine Art Dax Börsen-Chart zeigen für Forstflächen, hat sich über 20 Jahre mit einem Zuwachs von im Schnitt 15 Prozent deutlich besser entwickelt als die meisten Aktien – allerdings auch, weil steigende Bodenpreise in den Index mit einfließen.
Bäume haben nämlich den Vorteil, dass sie auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten wachsen und ihren sogenannten biologischen Zins erhöhen; zusätzlich winken Gewinne aus der Wertsteigerung des Bodens, dem möglichen Verkauf von Emissionsrechten. Doch ein Investment in Wald kann auch leicht auf den Holzweg führen und muss nicht immer die beste Investition sein. Sturmschäden, Feuer, der Borkenkäfer und politische Risiken gerade in Ländern außerhalb Europas können manchen begeisterten Naturliebhabern die Gewinne verhageln.
Im Kleingedruckten verbergen sich viele Fallen, der grüne Markt entpuppt sich oft als ziemlich grau. „Wald hört sich gut an, weil jeder glaubt, die Sache zu verstehen“, sagt Martin Weber, Professor für Bankbetriebslehre an der Uni Mannheim. „In Wahrheit ist der Markt intransparent, der Holzpreis schwankungsanfällig, und Renditen über 10 Prozent sind generell unseriös.“ Auch im Wald wachsen die Gewinne also nicht in den Himmel und nicht ohne Fleiß.