Manthey und Partner informiert: das Geld in den Boden stecken?
Vermögende Privatleute auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten entdecken die Scholle. Im Raum Osnabrück-Emsland wechseln zwar nur kleine Flächen die Besitzer, aber die steigenden Bodenpreise werden für viele Landwirte zum Riesenproblem. Manthey und Partner geht dem auf den Grund.
Bei Summen von bis zu acht Millionen Euro ist der Wunsch nach Diskretion ja auch verständlich. Private Investoren, die in Deutschland im großen Stil Ackerland als Wertanlage erwerben, sind noch in der Unterzahl. Schon wenige Anhaltspunkte können Marktkennern die Identität eines Interessenten verraten. Ein Fachmakler für land- und Forst, berät Anleger, die ihr Geld sozusagen in die Erde stecken wollen. Das Interesse Privater, die nicht aus der Landwirtschaft stammen, ist erheblich gestiegen. Wenn etwas auf den Markt kommt, ist es sofort weg. Die Finanzkrise und Inflationsängste befeuern die Flucht in Sachwerte und in Boden. Man unterscheidet zwischen zwei Anlegertypen: Zum einen „dem konservativen Senior, der 100 000 Euro im Sparstrumpf hat und für den Enkel ein paar Hektar Land kaufen will“, zum anderen dem vermögenden Immobilieninvestor auf der Suche nach einer Alternative zu betreuungsintensiven Wohn- und Geschäftshäusern. So ist die Kapitalanlage Ackerland für jeden eine Möglichkeit sein Geld klug anzulegen.
Wem es auf hiesigen Äckern zu eng ist, der wird in osteuropäischen Raum fündig. Deutsche kaufen Agrarflächen in der Ukraine und Russland. Auch wer in der EU bleiben möchte, kommt im Osten zum Zug. Der Beratungsdienstleister Agrarius im hessischen Bad Homburg etwa vermittelt unter dem Werbeslogan „Heute investieren, morgen ernten“ Ackerland als Kapitalanlage in Rumänien. Im Katalog wird ein breites Dienstleistungsspektrum rund um die Auswahl, Bewertung, den rechtssicheren Kauf und die Verwaltung von Agrarflächen versprochen.
Aber auch im Raum Osnabrück-Emsland spüren lokale Landwirte das wachsende Interesse an Ackerland deutlich: Laut Landesstatistik sind die Hektarpreise etwa im Landkreis Emsland zwischen 2001 und 2010 um 63 Prozent gestiegen. Eine regelrechte Invasion landwirtschaftsfremder Kapitalanleger droht auf hiesigen Feldern jedoch nicht. Bauern haben gemäß Grundstücksverkehrsgesetz ein Vorkaufsrecht. Zudem prüfen Behörden streng, was ein Kaufinteressent mit der Fläche vorhat. Wer einen Acker stilllegen will, um darauf Reitpferde zu halten, muss daher kreativ sein.